Um obdachlosen Menschen den Zugang zu sozialen Hilfen zu erleichtern, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen dafür ein, das bestehende Angebot für Postadressen und Verwahrgeldkonten weiterzuentwickeln. Dafür soll zunächst ermittelt werden, inwieweit die Hilfsangebote Obdachlosen bekannt sind und wie ihr Bekanntheitsgrad weiter gesteigert werden kann. Außerdem soll der Senat prüfen, ob Bedarf für einen weiteren Ausbau der Hilfsangebote besteht und wie dieser personell und räumlich gedeckt werden kann (siehe Anlage). Über den rot-grünen Antrag wird die Hamburgische Bürgerschaft am 11. Mai abstimmen.
Dazu Mareike Engels, sozialpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Ohne Postadresse und einem Konto für Geldbeträge wird das Leben komplizierter, viele grundlegende Dinge können nicht erledigt werden. Diese bittere Erfahrung machen Obdachlose jeden Tag. Denn Postadressen und Konto bedeuten Teilhabe und Zugang zu sozialen Hilfen, die ohne sichere Erreichbarkeit nicht funktionieren. Tagesaufenthaltsstätten und andere Obdachloseneinrichtungen bieten Menschen ohne festen Wohnsitz diese Erreichbarkeit, mit ihrem Service können sie Schnittstelle zwischen Obdachlosen und Behörden, potentiellen Vermieter*innen oder Arbeitsstellen sein. Das ist eine Chance, die vielen Betroffenen jedoch gar nicht bekannt und auch nicht einfach zugänglich ist. Hier wollen wir mit unserem Antrag etwas ändern. Die Hilfen müssen so gut wie möglich funktionieren, leicht erreichbar und ausreichend vorhanden sein. Mit niedrigschwelligen Angeboten können wir dafür sorgen, dass immer mehr Obdachlose Zugang zum sozialen Sicherungssystem bekommen und so auch Obdachlosigkeit beendet werden kann.“
Dazu Iftikhar Malik, Experte für Wohnungslosenhilfe der SPD-Fraktion Hamburg: „Was für viele selbstverständlich erscheint, ist für die Betroffenen existenziell: So können Postadressen und Verwahrgeldkonten für Obdachlose ein erster wichtiger Schritt sein, um einen Ausweg aus ihrer schwierigen Lebenslage zu finden. Oft sind Betroffene dabei auf einen länger angelegten Hilfeprozess und die Unterstützung durch Sozialarbeiter:innen angewiesen – der Zugang zu Post oder Verwahrgeldkonten steht hier am Anfang. Diese niedrigschwelligen Hilfen müssen bekannter gemacht und daraufhin überprüft werden, ob und wie sie gegebenenfalls ausgebaut werden können. Neben den wichtigen Hilfen für Gesundheit, Unterkunft und Beratung sind es gerade die lebenspraktischen Unterstützungsangebote, die im sozialen Hilfesystem die Situation vieler Menschen verbessern können und vielfältige neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnen.“
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