Mit einer Initiative zur Bürgerschaftssitzung unterstützen die Regierungsfraktionen die Bemühungen der Stadt, sich im Zusammenhang mit dem Verkauf von Pflegen und Wohnen weiterhin mit Nachdruck für gute Arbeitsbedingungen und gute Pflege einzusetzen (siehe Anlage). Klar ist, dass der Senat aufgrund der vom damaligen CDU-Senat ausgehandelten Verträge einen Weiterkauf nicht verhindern kann.
Gleichwohl hat die Stadt unmittelbar nach Bekanntwerden der Verkaufspläne bereits wichtige Schritte unternommen, um zum Beispiel zu gewährleisten, dass auf den betreffenden Grundstücken auch weiterhin Pflegeeinrichtungen betrieben und sie keiner anderen Nutzung zugeführt werden. Ein neuer Investor und Arbeitgeber sollte außerdem den bestehenden Haustarifvertrag übernehmen und die Tarifpartnerschaft fortsetzen. Das ist aus Sicht von Rot-Grün auch eine zentrale Voraussetzung für die Gewinnung von Fachkräften in der Altenpflege und für „gute Arbeit“ in der Pflege.
Dazu Christiane Blömeke, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion:
„Die Ankündigung des Verkaufs von Pflegen und Wohnen hat viele Menschen in Hamburg erschreckt. Ursache ist wie bei dem Verkauf der Hamburger Krankenhäuser ein schlecht verhandelter Deal der CDU-Alleinregierung. Deshalb musste der rot-grüne Senat durch eine schnelle Reaktion auf die Verkaufsabsichten reagieren. Jeder Kaufinteressent von Pflegen und Wohnen muss wissen: Es wird keine andere Verwertung der Grundstücke geben. Ein Rückkauf von Pflegen und Wohnen ist daher nicht notwendig und ginge mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag klar zulasten anderer Zukunftsinvestitionen. Unsere Aufgabe ist es, Standorte und Kapazitäten sowie selbstverständlich weiterhin die Betreuungs- und Pflegequalität zu sichern.“
Dazu Sylvia Wowretzko, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:
„Senat und Regierungsfraktionen haben überlegt und schnell gehandelt – im Sinne der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner, im Sinne der Beschäftigten und der weiteren Sicherung der Pflegeinfrastruktur in Hamburg. Das ist gut! Ein Vorkaufsrecht der Stadt gibt es nicht. Zudem steht nur ein Gesamtpaket der Eigentümer zum Verkauf und nicht allein der alte Bestand von Pflegen und Wohnen. Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen dürfen nicht zum Spielball spekulativer Investoren-Interessen werden. Deshalb sind Lösungen gefragt, die der Senat hinsichtlich der Grundstücke bereits ergriffen hat und weiterführen soll. Darüber hinaus bitten wir den Senat auch auf die künftigen Eigentümer von Pflegen und Wohnen im Sinne guter Arbeitsbedingungen und einer guten Pflege einzuwirken. Nicht zuletzt haben die Bewohnerinnen und Bewohner selbst durch die Mitwirkungsverordnung im Hamburgischen Wohn- und Betreuungsgesetz Informationsrechte, die zu achten sind.“
Hintergrund:
Durch die vollständige Privatisierung und die von der CDU 2006 verhandelte Vertragskonstruktion kann der Senat der FHH den Weiterverkauf nicht verhindern. Zum Verkauf steht nicht die Pflegen & Wohnen Betriebs GmbH als Betreiberin der Pflegeeinrichtungen und auch nicht die Hamburger Senioren Immobilien GmbH & Co. KG, in deren Eigentum sich die Grundstücke befinden. Verkauft werden sollen vielmehr die dahinter stehenden Muttergesellschaften, wie die Vitanas GmbH & Co. KG. Der Umfang dieser Unternehmen geht über die vor zehn Jahren veräußerten Einrichtungen und Grundstücke von Pflegen und Wohnen weit hinaus. Ein Rückkauf lediglich der alten Anteile von Pflegen und Wohnen steht damit nicht zur Disposition.


Neuste Artikel
Haushalt
Nächtliche Tarifeinigung – Paustian-Döscher: „Ein großer Wurf für die Beschäftigten der Stadt Hamburg“
Hamburg geht bei der Unterstützung seiner städtischen Beschäftigten und der Förderung guter Arbeit voran: Mit einer neuen Zulage für bürgernahe Dienste belohnt die Stadt künftig Beschäftigte, die täglich im Kontakt mit den Bürger*innen stehen. Zudem profitieren alle städtischen Angestellten, die das Deutschlandticket in Anspruch nehmen, von einem monatlichen Zuschuss – eine Unterstützung, die die Regierungsfraktionen…
Altona
Bevölkerungsschutz und soziale Infrastruktur – Rot-Grün fördert Sanierung der ASB-Halle
Die Halle des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Altona soll zu einer zentralen Einsatzbasis für Katastrophenschutz, Sanitätsdienst und soziale Projekte ausgebaut werden. Um dieses Projekt zu unterstützen, setzen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen für die energetische Sanierung der Halle ein. Dafür sollen insgesamt 600.000 Euro bereitgestellt werden, die jeweils zur Hälfte aus dem Sanierungsfonds 2030…
Tierschutz
Auf Bundesebene: Hamburg macht Druck für besseres Tierschutzgesetz
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich mit Nachdruck für ein modernes und wirksames Tierschutzgesetz auf Bundesebene ein. Ziel des rot-grünen Vorhabens ist es, Haus-, Nutz- und Wildtiere besser vor Leid und Ausbeutung zu schützen, Qualzuchten konsequent zu beenden und den illegalen Tierhandel wirksam einzudämmen. Die Reform des Tierschutzgesetzes war auf Bundesebene bereits weit…
Ähnliche Artikel
Pflege
Bildungsurlaub im freiwilligen Engagement Rot-Grün schafft mehr Möglichkeiten für Weiterbildung
Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen erweitern die Möglichkeiten der Weiterbildung im freiwilligen Engagement. Ein rot-grüner Bürgerschaftsantrag sieht vor, dass Bildungsurlaub künftig auch für Qualifizierungsmaßnahmen in Bereichen wie der Hospizarbeit, Seelsorge und Angehörigenhilfe genommen werden kann. Um die Angebote zur Weiterbildung noch transparenter zu machen, wird die Aktivoli-FreiwilligenAkademie als zentrale Plattform miteinbezogen. Über den Antrag…
Pflege
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Gesund leben in Hamburg
Um die Gesundheit der Menschen in Hamburg zu fördern und den Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung abzusichern, setzen SPD und Grüne im Haushalt 2025/26 auf hohe Investitionen in die Krankenhäuser sowie eine Erprobung von neuen Versorgungsformen. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag geben die rot-grünen Regierungsfraktionen darüber hinaus Impulse zur Verbesserung der medizinischen Versorgung insbesondere in sozial…
Pflege
Bessere Inklusion an Hochschulen – Rot-Grün fördert barrierefreie Räumlichkeiten für Bildungsfachkräfte
Anfang 2025 startet an der HAW die Weiterbildung von Bildungsfachkräften, die bisher in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen tätig waren und eine Laufbahn in der Hochschullehre anstreben. Um ihnen einen reibungslosen Start zu ermöglichen, benötigen sie barrierefreie Räumlichkeiten. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen unterstützen deshalb die notwendigen Baumaßnahmen mit 30.000 Euro aus dem Sanierungsfonds…