Damit die Rudervereinigung Bille an ihrem Standort am Billebogen bleiben oder auf ein neues und gleichwertiges Grundstück ziehen kann, hat die Bürgerschaft im Jahr 2017 Mittel in Höhe von 450.000 Euro bereitgestellt. Diese, im Sanierungsfonds 2020 vorgesehene Summe, wurde bisher nicht abgerufen, da Konflikte um die Zukunft des Grundstücks noch nicht beigelegt sind. Damit die Gelder weiterhin für den Verein zur Verfügung stehen, streben die rot-grünen Regierungsfraktionen mit einem gemeinsamen Antrag eine Umwidmung des Betrags an. Dieser sieht auch vor, die RV Bille bei der möglichen Suche nach einem Ersatzstandort zu unterstützen. Über den rot-grünen Antrag wird heute in der Bürgerschaft abgestimmt.
Dazu Sonja Lattwesen, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die RV Bille ist ein Verein mit langer Tradition. Sie leistet einen wertvollen Beitrag zum gemeinsamen Zusammenleben in Rothenburgsort und ermöglicht vielen Hamburger*innen einen Zugang zum Wassersport. Es ist daher von zentraler Bedeutung, den Sportverein weiter fest im Blick zu haben, wenn es um die Weiterentwicklung des dortigen Gebiets geht. So ist auf dem Grundstück der RV Bille aktuell laut der zuständigen Entwicklungsgesellschaft ‚eine urbane, gestapelte Produktion‘ und die Ansiedlung des Instituts für Hygiene und Umwelt vorgesehen. Ein Verbleib der Sportstätte ist aus unserer Sicht daher nicht ausgeschlossen. Sport und Gewerbe müssen auch gemeinsam Platz haben, ein inklusives Zusammenleben im Hamburger Osten mit Arbeit, Freizeit und Wasserzugang ist möglich und unser Ziel. Sollte im Fall der Fälle trotz allem jedoch ein Ausweichstandort gefunden werden müssen, stehen wir den Sportler*innen beiseite, indem wir weiter an der 2017 auf den Weg gebrachten finanziellen Unterstützung festhalten. Die Mittel für notwendige Sanierung und Umbau stehen zur Verfügung – egal, ob für den jetzigen Standort oder bei einem ortsnahen Umzug.“
Dazu Carola Veit, Abgeordnete der SPD-Fraktion Hamburg aus Rothenburgsort: „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Hamburg stromaufwärts an Elbe und Bille weiterzuentwickeln und dabei die gewachsenen Strukturen vor Ort zu berücksichtigen. Die in der Tradition der Arbeiterruderbewegung entstandenen Vorgängervereine der Rudervereinigung Bille sind bis heute ein liebevolles Kleinod in einer industriell geprägten Umgebung. Mit viel Liebe und Engagement pflegt der Verein sein Zuhause an der Grünen Brücke. Wir wollen, dass die wertvolle Arbeit der RV Bille auch in Zukunft erfolgreich sein kann. Dafür gilt es, die aktuelle Machbarkeitsstudie des Bezirks zu einem möglichen neuen Wassersportzentrum am Billebecken abzuwarten, um dann gemeinsam mit dem Verein eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu entwickeln. Die bereits von der Bürgerschaft bereitgestellten Mittel für das Vereinsheim sollen für die neuen Planungen gesichert werden. Klar ist, muskelbetriebener Wassersport soll in dem idyllischen Revier mit Industriecharme erhalten bleiben, damit auch noch die 100. Matjesregatta auf der Bille stattfinden kann.“
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