Heute hat der Senat das Pilotprojekt „3 für 1“ zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen vorgestellt. Schätzungen zufolge leiden 10-20 Prozent aller Kinder in Deutschland im Laufe ihrer Kindheit und Jugend unter psychischen Problemen. Nicht selten zeigen sie dann Verhaltensauffälligkeiten, die nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Eltern und ihr gesamtes Umfeld vor Herausforderungen stellen. Das System Schule ist auf Vermittlung von Wissen und Kompetenzen ausgerichtet. Psychische Probleme der Schülerinnen und Schüler machen aber vor dem Klassenraum keinen Halt. Bisher gab es für Schulen kaum Möglichkeiten, tiefgreifende Hilfen zu organisieren. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion begrüßt, dass auch die Schulen nun Möglichkeiten erhalten, konkrete Hilfen für jene Kinder und Jugendlichen anzuschieben, die sie benötigen.
Dazu Olaf Duge, bildungspolitischer Sprecher der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Die sogenannten Systemsprengerinnen und Systemsprenger brauchen keine schulischen Maßnahmen, sie brauchen therapeutische Hilfe. Auch ihre Eltern benötigen Unterstützung. Dass nun endlich Schulen die Möglichkeit erhalten, niedrigschwellig zu Angeboten hinführen zu können, die manche Eltern bisher aus eigener Kraft oder aus Unwissen nicht annehmen, ist ein notwendiger Schritt. Therapeutische Hilfe ist kein Stigma, sie ist in vielen Fällen schlicht notwendig und der richtige Weg. Dass wir gemeinsam mit den Regionalen Bildungs- und Beratungszentren sowie den Krankenkassen ein solches Pilotprojekt entwickeln konnten, ist ein Meilenstein. Von dem Projekt profitieren in erster Linie Kinder mit psychischen Problemen und ihre Familien. Den Schulen als Lebensorte der Kinder, an denen sich ihre Probleme besonders deutlich zeigen, werden so endlich Handlungsfelder eröffnet.“


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