Der Leitfaden zur umweltverträglichen Beschaffung bestimmt seit 2016 die ökologischen Rahmenbedingungen für den öffentlichen Einkauf der Stadt Hamburg. Derzeit findet seine Weiterentwicklung hin zu einem Leitfaden für nachhaltige Beschaffung statt. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen streben an, hierbei auch das Thema Chemikalien und deren besonders hohe Risiken für Gesundheit und Umwelt in den Mittelpunkt zu stellen. So soll perspektivisch dafür gesorgt werden, dass Chemikalien mit besonders hohen Risiken für Gesundheit und Umwelt immer weniger in Hamburg eingesetzt werden. Über den entsprechenden rot-grünen Antrag entscheidet die Hamburgische Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am 14. Februar.
Dazu Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Hamburg: „Chemikalien sind in vielen alltäglichen Produkten enthalten. Vom Bürostuhl über den Computer und das Windrad bis hin zu unseren Lebensmitteln. Sie erfüllen dort nützliche Funktionen, können aber auch negative Auswirkungen haben – vor allem auf Kinder und Jugendliche. Bei sogenannten Ewigkeitschemikalien, die lange in der Natur überleben, muss ein möglicher Einsatz daher besonders intensiv geprüft werden. Auf europäischer Ebene wird aus diesem Grund an der Beschränkung aller per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) gearbeitet. Um auch als Stadt eine Vorbildfunktion einzunehmen, wollen wir das Thema zudem hier vor Ort in den Mittelpunkt rücken und so dafür sorgen, dass in Zukunft bei der öffentlichen Beschaffung die Problematik von gefährlichen Substanzen stärker berücksichtigt wird. Ziel muss es darüber hinaus sein, die Menge an schädlichen Stoffen in Hamburg immer weiter zu reduzieren. Einen weiteren Schritt gehen wir mit unserem Antrag in der Forschung: Wir stärken die PFAS-Analytik des Hamburger Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin und stellen sicher, dass neue Erkenntnisse immer auch den Verbraucher*innen zur Verfügung gestellt werden.“
Dazu Philine Sturzenbecher, Expertin für nachhaltige Wirtschaft der SPD-Fraktion Hamburg: „Die chemische Industrie ist für Hamburg, Deutschland und ganz Europa von entscheidender Bedeutung. 30.000 Menschen in der Metropolregion Hamburg sind in der chemischen Industrie beschäftigt, sie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in unserer Stadt. Von Haushaltsprodukten bis zur Medizintechnik: Viele chemische Stoffe, die wir heute nutzen, sind unverzichtbar für die Herstellung wichtiger Güter. Klar ist aber auch, dass dabei eine Reihe von Chemikalien Verwendung finden, die der Gesundheit und der Umwelt schaden können. Es ist uns wichtig, die chemische Produktion in Hamburg zu halten und die Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Produkte nachhaltig und verantwortungsvoll weiterzuentwickeln. Denn wir müssen die Balance zwischen der notwendigen Nutzung chemischer Substanzen und dem Schutz von Gesundheit und Umwelt halten. Das erfordert kluge, vorausschauende Politik und die Bereitschaft, gemeinsam mit der Branche neue Wege zu gehen. Ein wichtiger Hebel ist dabei für Hamburg die öffentliche Beschaffung. Wir wollen sie künftig so aufstellen, dass der Einsatz von Chemikalien mit hohen Risiken für Gesundheit und Umwelt reduziert wird.“
Den Antrag zur Pressemitteilung finden Sie hier.
Neuste Artikel
Pflege
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Gesund leben in Hamburg
Um die Gesundheit der Menschen in Hamburg zu fördern und den Zugang zu exzellenter medizinischer Versorgung abzusichern, setzen SPD und Grüne im Haushalt 2025/26 auf hohe Investitionen in die Krankenhäuser sowie eine Erprobung von neuen Versorgungsformen. Mit einem gemeinsamen Haushaltsantrag geben die rot-grünen Regierungsfraktionen darüber hinaus Impulse zur Verbesserung der medizinischen Versorgung insbesondere in sozial…
Umwelt
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün fördert Kleingärten, Spielplätze, Bio-Lebensmittel und Wärmewende
Hamburg ist und bleibt eine lebenswerte Großstadt, die bis 2045 klimaneutral werden soll. Mit ihren Anträgen zum Doppelhaushalt 2025/26 stärken die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Klimaschutz und den Ausbau von Grün- und Erholungsflächen in der Hansestadt. Zentrale Bausteine sind die Förderung der Hamburger Kleingartenvereine, sichere Spielplätze, der Einsatz für mehr Bio-Lebensmittel in Schulen,…
Gleichstellung
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Vielfalt fördern und Zusammenhalt stärken
Den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben unabhängig von Herkunft, geschlechtlicher Identität, sexueller Orientierung, Alter, Religion oder Behinderung zu fördern, ist das Ziel von SPD und Grünen in Hamburg. Mit einem Haushaltsantrag setzen die Regierungsfraktionen im Doppelhaushalt 2025/26 neue Schwerpunkte, wie die Stärkung der Senior*innenarbeit und der Antidiskriminierungsstrategie sowie eine…
Ähnliche Artikel
Umwelt
Investieren in ein starkes Hamburg von morgen – Rot-Grün fördert Kleingärten, Spielplätze, Bio-Lebensmittel und Wärmewende
Hamburg ist und bleibt eine lebenswerte Großstadt, die bis 2045 klimaneutral werden soll. Mit ihren Anträgen zum Doppelhaushalt 2025/26 stärken die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen den Klimaschutz und den Ausbau von Grün- und Erholungsflächen in der Hansestadt. Zentrale Bausteine sind die Förderung der Hamburger Kleingartenvereine, sichere Spielplätze, der Einsatz für mehr Bio-Lebensmittel in Schulen,…
Umwelt
Lärmaktionsplan geht in die Beteiligungsphase – Sparr: „Die Menschen haben ein Recht auf weniger Lärm und mehr Ruhe“
Heute hat der Senat mit der vierten Stufe des Lärmaktionsplans die Phase der öffentlichen Beteiligung gestartet. Die Grüne Fraktion ruft zu diesem Anlass zur breiten Mitwirkung auf: Die Rückmeldungen und Impulse von Hamburger*innen und Verbänden sind von hoher Bedeutung, um langfristige sinnvolle Maßnahmen vor Ort auf den Weg zu bringen. Aus grüner Perspektive spielt vor…
Umwelt
Haushaltsantrag Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft – Rot-Grün stärkt Energiewende und Klimaschutz in Hamburg
Um das Klima zu schützen und gute Lebensbedingungen für die Zukunft zu sichern, sind konsequente Maßnahmen nötig. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen setzen sich daher im Rahmen des Doppelhaushalts 2023/24 für mehr Stadtgrün, Ressourcenschonung und eine klimaneutrale und zukunftsfähige Energieversorgung ein (siehe Anlage). Durch das rot-grüne Maßnahmenpaket können Treibhausgasemissionen reduziert, Schäden begrenzt und erwartbare…