Verkehr

Neugestaltung des HVV-Ticketsystems: Fahrpreise, die alle einsteigen lassen. Familiengerecht, sozial, klimafreundlich!

Wir Grüne wollen die Verkehrswende mit einem neuen HVV Ticketsystem beschleunigen. Unsere Maßgaben dabei sind: Stärkung der sozialen Aspekte der Verkehrswende, maximaler Klimabonus und sehr viele Personengruppen, die davon profitieren. Dabei wollen wir ein Grundprinzip des Ticketsystems verändern: Während Wohnen, Konsum und Mobilität mit der Geburt des ersten Kindes teurer werden, soll der Familienbonus dafür sorgen, dass der öffentliche Nahverkehr mit dem neuen Kind günstiger und nicht teurer wird. Mit dem HVV-Preispaket sollen in entscheidenden Momenten des Lebens Anreize gesetzt werden, das Auto stehen zu lassen oder es gar nicht erst anzuschaffen. Und wir wollen als soziale Partei besonders Menschen mit niedrigem Einkommen berücksichtigen.

Dazu Katharina Fegebank, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg: „Mobilität ist eines der Top-Themen, die den Hamburgerinnen und Hamburgern unter den Nägeln brennen. Das erlebe ich tagtäglich in Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir alle haben den Wunsch, schnell, bequem und möglichst klimaneutral an unser Ziel zu kommen. Doch der Umstieg aufs Rad oder den HVV ist für viele Menschen kein Selbstgänger. Die Fahrpreise sind unserer Ansicht nach ein wichtiger Hebel, um alle Menschen bei der Umsetzung der Verkehrswende mitzunehmen. Mit dem Klimaschutzgesetz und der Fortschreibung des Klimaplans wollen wir die Voraussetzungen dafür schaffen, dass bis Ende des Jahrzehnts fast ein Drittel aller Wege mit den umweltfreundlichen Öffis zurückgelegt werden. Dafür benötigen wir nicht nur einen massiven Ausbau der Infrastruktur, sondern eben auch ein attraktives HVV-Preissystem. Und genau daran haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten gearbeitet. Unser Preissystem haben wir aus der Perspektive der Hamburgerinnen und Hamburger entwickelt: Der Schülerinnen und Schüler, der Familien, der jungen Erwachsenen und der Seniorinnen und Senioren. Schließlich wollen wir die gesamte Stadt mitnehmen auf dem Weg in ein klimaneutrales, nachhaltiges Hamburg. Es ist für uns zentral, dass unser Konzept sozial gerecht gestaltet ist, denn rund 35 Prozent der Menschen mit einem sehr niedrigen ökonomischen Status nutzen den öffentlichen Nahverkehr und haben kein Auto. Für sie müssen und wollen wir günstigere Angebote machen. Denn die Gestaltung der HVV-Ticketpreise ist für uns auch eine soziale Frage. Unser Konzept setzt zudem an zentralen Wegmarken des Lebens an – Führerscheinerwerb, der erste eigene Job, die Familiengründung – und soll so den Kauf eines Autos überflüssig machen. Im Prinzip verändern wir eine Grundkonstante im HVV Ticketsystems, indem in unserem Preiskonzept mehr Menschen unterm Strich weniger zahlen. Ich bin mir sicher, dass wir damit den HVV um ein Vielfaches attraktiver machen können.“

Dazu Anjes Tjarks, Vorsitzender der Grünen Bürgerschaftsfraktion: „Wir denken die HVV-Preispolitik radikal neu. Mit dem Familienbonus verändern wir eine Grundkonstante in unserem Ticketsystem. Während Wohnen, Konsum und in der Regel auch Mobilität mit der Geburt des ersten Kindes teurer werden, soll in Hamburg jetzt eine neue Zeitrechnung gelten: Wir wollen, dass der HVV für Familien mit der Geburt des ersten Kindes deutlich günstiger wird. Dabei setzen wir bei den Eltern an, weil sie – und nicht die Kinder – diejenigen sind, die die langen Wege im Auto zurücklegen. Dadurch befördern wir nicht nur die Verkehrswende, sondern maximieren den Klimaschutzbeitrag und werden gleichzeitig zur familienfreundlichsten Stadt. Damit dies dauerhaft so bleibt, setzen wir darüber hinaus über die Generationen hinweg Anreize, den HVV zu nutzen und treu zu bleiben: Kinder fahren in unserem Konzept bis zum Alter von 10 Jahren umsonst, die Familienkarte bietet günstige Mobilität für die gesamte Familie – bis zum Alter von 21 Jahren, danach greift das Azubi- oder Semesterticket und mit dem Beginn der Berufstätigkeit bieten wir mit der Hamburg Karte 30 einen Treuebonus, der große Sprünge bei den Ticketpreisen für junge Erwachsene abfedert.

Uns ist wichtig: Wir sind eine soziale Partei und wissen, dass die Nutzung des ÖPNV sehr deutlich mit dem Einkommen zusammenhängt. Deswegen wollen wir besondere Angebote für Familien und Menschen bis 30 im Leistungsbezug schaffen. Sie können sich heute – wenn überhaupt – eine CC Karte leisten. Wir wollen, dass Eltern, ihre Kinder und auch Alleinstehende bis 30 auch im Leistungsbezug ganztägig und hamburgweit unterwegs sein können. Denn wir wissen: Öffentliche Mobilität ist eine zutiefst soziale Frage.

Abschließend ist wichtig festzuhalten: Wenn man sich Gedanken über die Neuordnung des HVV Tarifs macht, dann ist uns wichtig, viele Zielgruppen in den Blick zu nehmen. Von unserem Ticketvorschlag profitieren deswegen fast 725.000 Hamburgerinnen und Hamburger.“

Hintergrund: Mit dem HVV-Preispaket wollen die Grünen die Verkehrswende fördern und gleichzeitig für mehr soziale Teilhabe sorgen. Es besteht aus fünf Kernkomponenten, die schrittweise eingeführt werden können:

  • Kinder im Alter von 0-10 Jahren fahren kostenlos
  • Grünes Familienticket: Der Ticketpreis für den Haushalt reduziert sich, sobald mindestens ein Kind im Haushalt lebt. Ein neuer Sozialkartenrabatt ermöglicht zeitlich unbeschränkte Mobilität innerhalb der Hartz4-Regelsätze.
  • Hamburg-30-Ticket: Junge Erwachsene Im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zahlen 60 statt 90 Euro pro Monat
  • Schülerinnen, Schüler und Azubis fahren für 360 Euro pro Jahr
  • Seniorinnen und Senioren fahren ganztags

Alle Vorschläge beziehen sich auf den HVV-Preis im Abonnement und den Bereich Hamburg AB.

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